Freitag, 19. Juli 2013

Buchrezension: "Ich habe mich verträumt" von Kristan Higgins

Manchmal liebe ich den Mira Taschenbuch Verlag, besonders wenn sie so tolle Bücher herausgeben, wie dieses.
Grace ist eine junge Geschichtslehrerin an einer Privatschule in Connecticut. sie liebt den Bürgerkrieg, trifft sich regelmäßig mit anderen Bürgerkriegsfreunden und stellt Schlachten nach. Sie hat ein hübsches Häuschen, einen Hund der sie abgöttisch liebt und eine Familie die sie unterstützt. Zusammen mit ihrem schwulen, besten Freund gibt sie ehrenamtlich Tanzstunden im Altenheim und guckt alle Folgen von Project Runway. Ihr Leben könnte nicht besser sein, wenn sie nicht zu der Hochzeit ihrer Cousine müsste. Dort begegnet sie nämlich nicht nur ihrem Ex-Verlobten nebst neuer Freundin, sondern auch Tanten, die das "arme" Singlemädchen mitleidig betrachten. Als das geheuchelte Verständnis ihr irgendwann zu bunt wird, erfindet sie sich einfach den perfekten Freund und schon ist die ganze Familie zufrieden. Blöd nur, dass weit und breit kein echter, süßer Kinderchirug in Sicht ist und ihre Familie Dr. Perfect aber kennen lernen will. Auch blöd ist, dass ihr ihr neuer Nachbar Callahan O´Shea gar nicht so recht aus dem Kopf will.

Obwohl der Titel irgendwie holperig ist (was aber wohl nicht an der Autorin liegt, da sie das Buch "Too Good to be True" genannt hat), ist das Buch wirklich gut geschrieben und lässt sich recht schnell und flüssig "weg lesen". Kristan Higgins schreibt das komplette Buch aus der Sicht von Grace. Das ist meiner Ansicht nach das einzige Manko an dem Buch, da ich die Sicht des Mannes auch immer gerne lese.
 Ich finde schön, dass die Figuren keine verwirrenden oder ähnlich klingenden Namen haben und so gut beschrieben sind, dass man gleich ein Bild von ihnen im Kopf hat. Außerdem besitzen sie Charaktereigenschaften, die nachvollziehbar sind und die der ein oder andere Leser auch in sich selbst findet.
Denn seien wir doch mal ehrlich, welche Singlefrau  über 30 kennt denn die mitleidigen Blicke, gerade der Menschen mit denen man eigentlich nicht viel zu tun hat, nicht? Und wer hat nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt einen Alibi Mann mit zu einer Hochzeit oder Omas 80sten Geburtstag zu nehmen, nur damit Tante Hilde vom Niederrhein nicht schon wieder nach dem aktuellen Beziehungsstatus fragt. Das Konzept ist nicht wirklich neu, wie zahlreiche Bücher und Filme beweisen, aber hier "mietet" die betroffene Frau sich keinen Traummann und verliebt sich dann Hals über Kopf in ihn, sondern sie erfindet einen und verliebt sich dann in einen anderen. Gut, es überschreitet vielleicht kurz die Grenzen des klaren Verstandes, wenn Grace kurzfristig selbst fast an die Existenz ihres attraktiven Freundes glaubt, aber da fängt sie sich ja recht schnell wieder.
Dass Grace dann tatsächlich DEN Mann findet, erfreut das romantische Leserherz. Denn Grace findet nicht nur Mr. Right, sondern teil auch noch eine Kennenlerngeschichte mit ihm, wie sie sich das immer gewünscht hat, die sie gerne noch ihren Enkeln  erzählen möchte. Nach dem Motto: "Als ich Opa zum ersten Mal sah, dachte ich er wäre ein Einbrecher und ich habe ihn mit meinem Feldhockeyschläger nieder geschlagen."
Neben dem erfundenen und dem tatsächlichen Traummann gibt es da in Grace´ Leben noch einen Schwung Internetdates, die so eigentlich auch jede Single Frau kennt. Typen die über ihr Alter lügen, Typen die ganz nett erscheinen aber einen kompletten Knall haben und Typen die noch nicht über ihre Ex hinweg sind. Allesamt von Kristan Higgins wunderbar beschrieben.
Dieses Buch ist wirklich zu empfehlen, da es lustig, unterhaltsam und romantisch ist.
Es ist hier zu erwerben.
Danke an Blogg dein Buch und dem Mira Taschenbuch Verlag, die mir diese Rezension ermöglicht haben.

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